Was ist ein Peer

Erfahrene helfen neu Betroffenen

Neu Erblindete lassen sich von erfahrenen Blinden helfen. Frische Para- oder Tetraplegiker tauschen sich mit langjährigen Rollstuhlfahrern aus. Wer einen geliebten Menschen durch Suizid verliert, findet Unterstützung bei jemandem, der das Gleiche durchlebt hat. Dabei geht es um eine emanzipatorische, selbstbestimmte Begleitung, die sich an den Bedürfnissen des Betroffenen orientiert.

Frisch Betroffene nehmen Hilfe effektiver an, wenn erfahrene Betroffene eine Modellrolle übernehmen. Es ist einfacher, mit ihnen über Probleme und veränderte Alltagssituationen zu sprechen. Eine positive Vorbildrolle kann motivieren, mit der Bewältigung der eigenen Schwierigkeiten zu beginnen und eine eigene Gesundheitskompetenz aufzubauen.

Der Peer-Gedanke

Dem Peer-Gedanke liegt die Annahme zugrunde, dass Menschen meistens selber in der Lage sind, ihre Probleme zu lösen und gut für sich zu sorgen, wenn sie über genügend Informationen verfügen und diese auch verstehen. ​

Der myPeer-Coach grenzt sich klar ab von Themengebieten anderer Fachpersonen wie Physio-, Ergo- und psychologischen Therapien oder Beratungen von Sozialdiensten.

Das myPeer-Coaching orientiert sich an den Bedürfnissen der Ratsuchenden: Der Peer bezieht die psychosoziale Situation in die Beratung mit ein und entwickelt Lösungswege, die den persönlichen Kompetenzen der Betroffenen angemessen sind – und nicht zu Überforderung oder Fremdbestimmung führen. Ein solcher Coach muss ein erfahrener, positiver und reflektierter Mensch sein, der mit seinem Wissen und seiner Erfahrung zur Verfügung steht.

Die Themen, über die sich der Peer und der Betroffene je nach Bedürfnis austauschen, sind breit gefächert:

  • Medizinische Fragen
  • Therapien
  • Ernährung
  • Nötige Hilfsmittel
  • Sportarten und Fitness
  • Freizeitgestaltung
  • Bildungsmöglichkeiten und Berufsaussichten
  • Sexualität, Partnersuche, Familie
  • Rechtliche Fragen
  • Reisen und Mobilität
  • Netzwerke
  • Wohnen